Polyphenole sind aromatische Verbindungen,
die zwei oder mehr direkt an den aromatischen
Ring gebundene Hydroxylgruppen enthalten und zu
den sekundären Pflanzenstoffen gerechnet werden.
Natürliche Polyphenole kommen in Pflanzen als
bioaktive Substanzen wie Farbstoffe (Flavonoide,
Anthocyane), Geschmacksstoffe und Gerbsäuren
(Tannine) vor. Sie sollen die Pflanze vor
Fraßfeinden schützen oder durch ihre Farbe
Insekten zur Bestäubung anlocken.
Polyphenole wirken unter anderem
entzündungshemmend und krebsvorbeugend. Im
Rahmen verschiedener Studien mit Polyphenolen
wurde ein gehemmtes Wachstum von Krebszellen in
der Brustdrüse, Lunge, Haut, dem Darm und der
Prostata beobachtet (Lansky 2007). Flavonoide
und Anthocyane schützen Körperzellen vor freien
Radikalen und verlangsamen die Zelloxidation.
Sie vermindern die Fettablagerungen (Plaques) in
den Blutgefäßen und beugen damit der
Arteriosklerose vor. So reduzierte sich die
Dicke der inneren Gefäßwand der Arteria carotis
bei Patienten mit Arteriosklerose nach
einjähriger Anwendung einer
Granatapfelzubereitung um 30 %, während sie in
der Kontrollgruppe um 9 % zunahm (Aviram 2004).
Weiterhin konnte in einer Studie vom Vanderbilt
University Medical Center nachgewiesen werden,
dass bei regelmäßigem Fruchtsaftkonsum das
Risiko für eine Alzheimererkrankung um bis zu 76
% gesenkt werden kann, wofür ebenfalls
Polyphenole verantwortlich gemacht werden.
Gleichzeitig können sich Polyphenole aus
pflanzlicher Nahrung an Verdauungsenzyme binden
und so die Nährstoffaufnahme im Darm vermindern.
Beim gesunden Menschen verhindern die im
Speichel enthaltenen prolinreichen Proteine
diese Wirkung, indem sie einen im
Verdauungstrakt stabilen Komplex mit den
Polyphenolen bilden.
Polyphenole lassen sich
mit Eisen(III)-Chlorid-Lösungen nachweisen. Sie
reagieren mit Eisen(III)-Ionen zu grün bis blau
gefärbten Komplexverbindungen.